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MERKMALE DER INNENARCHITEKTUR- UND INTERIEUR-FOTOGRAFIE
Die Fotografie von Innenarchitektur und Interieur unterscheidet sich erheblich von der klassischen Architekturfotografie. Während die Architekturfotografie einen Baukörper im umgebenden Raum (beispielsweise einer Landschaft) darstellt, zeigt die Innenarchitekturfotografie einen klar abgegrenzten Raum. Dieser wird von seiner eigenen Größe, dem Raumvolumen, bestimmt. Hinzu kommen mögliche weitere Räume, die über Raumöffnungen (z.B. Türen und Fenster) zusätzliche Ein- und Ausblicke gewähren. Eine Verbindung zum Gebäudeäußeren erfolgt meist nicht.
Bei noch leeren Innenräumen steht die Architektur im Mittelpunkt, die den Raum formt und eine spätere Funktionalität vermittelt. Bei bereits genutzten Räumen hat das Interieur eine mindestens ebenbürtige Bedeutung. Das Spektrum der Innenarchitektur-Fotografie umfasst einerseits minimalistische und reduzierte Darstellungen. Dazu werden Räume nahezu klinisch von allen überflüssigen Gegenständen befreit. Anderseits kann u.a. durch bewusst eingesetzte Dekoration und Lichtführung der Fokus auf Wohnatmosphäre gelegt werden. Ohnehin hat das richtige Licht – häufig ein Mix aus verschiedenen Lichtquellen und Lichtfarben – neben der gewählten Perspektive einen ganz entscheidenden Einfluss auf das spätere Bild. Selbst minimale Fehler beim Bildaufbau und der Komposition können zu späteren Farbverfälschungen und irritierenden Darstellungen (z.B. aus dem Bild kippendes Mobiliar) führen.